Überlegen ist,
wer nicht lange überlegen muss.

(aus: »Wortburg« - Aphorismen [2013])
~ © Michael Richter ~

deutscher Zeithistoriker; * 1952

Die Nation,
welche nur durch einen einzigen Mann
gerettet werden kann und soll,
verdient Peitschenschläge.

(aus: »Apokryphen« [geschr. 1806 und 1807])
~ Johann Gottfried Seume ~
deutscher Schriftsteller und Dichter; 1763-1810

Die Worte sind gut,
sie sind aber nicht das Beste.
Das Beste wird nicht deutlich durch Worte.
Der Geist, aus dem wir handeln, ist das Höchste.

(aus: »Wilhelm Meisters Lehrjahre«)
~ Johann Wolfgang von Goethe ~

deutscher Dichter, Naturwissenschaftler und Staatsmann, 1749-1832

Tagebuchnotizen.
Das Subjekt ist sein eigenes Objekt.

(aus: »Neue deutsche Aphorismen« – eine Anthologie [Band 1, 2010])
~ © Sulamith Sparre ~

deutsche Dichterin und Journalistin; * 1959

Manche denken in Briefstil,
andere in Dialogform,
wieder andere in Volksreden.
Bedeutende Gedanken sind Selbstgespräche.

(aus: »Aphorismen« [1902])
~ Paul Nikolaus Cossmann ~
deutscher politischer Schriftsteller und Redakteur; 1869-1942

Aufklärer wundern sich
über die Dummheit der Menschen,
ich mich nur über meine eigene.

(aus der Manuskriptsammlung: »Diesseits und Jenseits von Kalau«)
~ © Georg Skrypzak ~

deutscher Aphoristiker, Restaurator, Maler, Zeichner und Satiriker; * 1946

Ein freies Herz
hört wo keine Stimme ist
und sieht was Augen nicht erfassen

(aus einem Manuskript)
~ © Torsten Marold ~

deutscher Spieleautor; * 1962

Man könnte die Hypochondrie
die Eitelkeit des Befindens nennen.

(aus: »Zur Diätetik der Seele«)
~ Ernst (Maria Johann Karl Freiherr) von Feuchtersleben~
österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist; 1806-1849

österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist; 1806-1849

Sich selbst zu versuchen
ist der schönste Versuch.

(aus dem Jahresplaner 2002)
~ © Friedrich Löchner ~
deutscher Pädagoge, Dichter und Autor, 1915-2013

auch: Erich Ellinger;
deutscher Pädagoge, Dichter und Autor; 1915-2013

Der Gedanke, daß für die meisten Menschen
auch die armseligsten Genüsse und Freuden
unerreichbare Kostbarkeiten sind,
machte mich sehr bitter.

(aus einem Brief an die Familie [01.01.1836])
~ Georg Büchner ~
deutscher Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär; 1813-1837